Schulaufsicht diskutiert bei Kerzenschein

14.03.2019 - Sieben Berliner Schulaufsichten nahmen am ersten LiGa-Kamingespräch teil.

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Zum ersten LiGa-Kamingespräch kamen am 21. Februar 2019 sieben Berliner Schulrätinnen und Schulräte zusammen. Zwar ohne echten Kamin, dafür bei Kerzenschein und im stimmungsvollen Ambiente eines Kreuzberger Restaurants. Fernab vom Schreibtisch konnten sie in diesem besonderen Rahmen diskutieren: Welche pädagogische Haltung braucht es, um Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und zu fordern? Wie können Mitarbeitende der Schulaufsicht dabei unterstützen, dass gute pädagogische Beziehungen entstehen?

Gerade für Quereinsteigende und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, aber auch für erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen beziehungsweise Lehrkräfte ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen professionellen Verhalten hilfreich. Hier können die Schulaufsichten ansetzen.

Wechselseitige Achtung aller Schulmitglieder stärken

Zunächst gab Prof. Dr. Annedore Prengel von der Universität Potsdam einen Impuls zu den „Reckahner Reflexionen – zur Ethik pädagogischer Beziehungen “. Die zehn Leitlinien sollen dazu beitragen, die wechselseitige Achtung der Würde aller Mitglieder von Schulen und Einrichtungen zu stärken. Der kurze, sehr intensive Input lieferte Stoff für eine angeregte Diskussion. Prengel betonte, dass es ähnlich wie in der Medizin „eine Kunstfehlerlehre auch in der Pädagogik braucht“, um den Umgang mit seelisch verletzendem Verhalten zu analysieren und letztlich zu verhindern. Es bedarf Routinen und der Grundhaltung aller Pädagoginnen und Pädagogen: „An dieser Schule ist jeder Mensch gleich viel wert“.

Schulleitungen den Rücken stärken

Doch wie kommt man zu diesen Routinen? Wichtig sei, so eine Schulrätin, dass die Schulaufsicht den Schulleitungen den Rücken beim Umgang mit Kolleginnen oder Kollegen stärke, die durch seelisch verletzendes Verhalten auffallen. Diskutiert wurde, dass es Handlungsoptionen brauche, die dabei helfen könnten, adäquat zu reagieren. Neben dem Dialog mit allen Beteiligten könne ein Weg sein, solche Handlungsoptionen – die beispielsweise auf den „Reckahner Reflexionen“ basieren – gemeinsam zu erarbeiten.

Fortsetzung folgt

Das neue Format kam bei allen Beteiligten sehr gut an und wird Ende Mai in die zweite Runde gehen. „Es tut gut – neben all den Verwaltungsaufgaben, die wir im Alltag haben – die Zeit und den Rahmen zu bekommen, um pädagogische Themen auch mal anders zu diskutieren“, resümierte eine Schulrätin.

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