Neues Zukunftsdenken an Schulen bringen

01.11.2019 - Dokumentation des Workshops "Neues Zukunftsdenken an Schulen bringen" bei der LiGa-Abschlussveranstaltung im September 2019.

© DKJS/Joerg Farys

Die Digitalisierung der Arbeitswelt könnte dafür sorgen, dass beinahe die Hälfte aller heutigen Arbeitsplätze überflüssig wird. Zeitgleich entstehen neue Berufsbilder. Die Zukunftsforscherin Aileen Moeck von den Zukunftsbauern stellte den Teilnehmenden des Workshops „Neues Zukunftsdenken an Schulen bringen” die Zukunftsforschung vor und erarbeitete mit ihnen Ideen für die Arbeitswelt von morgen. Der Workshop fand im Rahmen der länderübergreifenden LiGa-Abschlussveranstaltung am 24. September 2019 in Berlin statt.

Zukunft der Arbeitswelt

Der Arbeitswelt stehen große Veränderungen bevor. Bereits heute sind 47 Prozent der Berufe durch Roboter, künstliche Intelligenz etc. ersetzbar. 65 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler werden später in Berufen arbeiten, die es jetzt noch nicht gibt. Unsere Gesellschaft befindet sich am Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Daraus ergeben sich ganz neue Anforderungen für das System Schule: Wie können Schülerinnen und Schüler am besten auf ein Leben in der Zukunft vorbereitet werden?

Vier Digitalisierungsstufen

Für Aileen Moeck ist es dabei am wichtigsten, einen kritischen Umgang mit der digitalen Welt zu vermitteln. Da hätten die Schulen noch einen weiten Weg vor sich. Sie definiert dafür vier Digitalisierungsstufen einer Gesellschaft:

  1. Stufe: Digital – Verwendung einzelner Aspekte einer Technologie.
  2. Stufe: Digitalisiert – Analoge Formate werden in digitale Formate (Bsp. Analog- vs. Digital-Kamera) umgewandelt.
  3. Stufe: Digitalisierung – Wachsende Anwendung digitaler Technologien.
  4. Stufe: Digitale Transformation – Leben in einer digitalen & digitalisierten Kultur & kritischer Umgang damit.

Laut Moeck befinden sich die meisten von uns zurzeit noch auf der dritten Digitalisierungsstufe. Die vierte sei jedoch die Wichtigste. Sie ist die Basis für einen kritischen Umgang mit der Digitalisierung. „Wir müssen vermehrt über digitale Ethik reden und genau das muss Schule auch den Schülerinnen und Schülern vermitteln. Sie müssen lernen, sich kritisch mit der digitalen Welt auseinanderzusetzen“, sagt Moeck.

Zwölf Gestaltungskompetenzen des BNE

Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt Moeck, sich an den zwölf Gestaltungskompetenzen des UNESCO-Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) zu orientieren. Sie bieten eine gute Grundlage für die Bildungsziele der Schule von morgen. Wie müssen wir uns jetzt aufstellen, um auch in Zukunft noch in einer lebenswerten Welt zu leben?

Futuristische Berufe

Zum Abschluss des Workshops arbeiteten die Teilnehmenden in vier Gruppen zusammen, um darüber nachzudenken, welche Berufe es in Zukunft geben könnte. Als Hilfsmittel stand ihnen ein Kartenspiel zur Verfügung, das die Zukunftsforscherin entwickelt hat. Sie erfanden spannende neue Berufe wie Astropharmazeut, Flugtaxenkoordinatorin oder Food-Designer für Fernreisen zum Mars.

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