Multiprofessionelle Teamarbeit gestalten

18.02.2019 - Dokumentation von Salon 1 zum Thema "Multiprofessionelle Teamarbeit in der Ganztagsschule gestalten" beim LiGa-Fachtag im Dezember 2018

© DKJS/B. Bernat

Wie sollte multiprofessionelle Teamarbeit in der Ganztagsschule gestaltet sein? Wie kann sie zur Schulentwicklung beitragen? Und aus welchem Anlass heraus können multiprofessionelle Teamarbeit und Schulentwicklung entstehen? Diesen Fragen gingen Andrea Franke, Schulleiterin der Willy-Brandt-Oberschule in Berlin und Ines Petermann, Schulleiterin der Ganztagsschule Friedrichstadt Wittenberg, in ihren Impulsen im Salon 1 „Multiprofessionelle Teamarbeit in der Ganztagsschule gestalten“ auf dem LiGa-Fachtag, der am 11. Dezember 2018 in Berlin stattfand, nach.

Schwerfälligkeit des Systems Schule

Eine der großen Herausforderungen, mit denen Andrea Franke sich mit der Übernahme der Willy-Brandt-Oberschule konfrontiert sah, war die Schwerfälligkeit des Systems Schule. Sie verhalf dem trägen System zu mehr Mobilität. Die Lösung lag in der Veränderung der Teamstrukturen. Durch eine Erweiterung der Schulleitung, einen regelmäßigen Austausch innerhalb und zwischen den Teams sowie eine klare Mandatierung wurden schnelle Entscheidungen und damit auch zügige Veränderungen möglich. Eine weitere Zutat für das Erfolgsrezept ihrer Schule war laut Franke eine gehörige Portion Mut. Sie sagt: „Durch den Mut, Dinge auszuprobieren, entstanden die Veränderungen an meiner Schule“.

Veränderungen aus der Not heraus

Für Ines Petermann indes war ein wichtiger Anlass für Veränderungen die Not. Aus Sorgen und Nöten sind an der Ganztagsschule Friedrichstadt Wittenberg in den letzten Jahren immer wieder Veränderungen entstanden. Die Erklärung der Schulleiterin dafür ist, dass Probleme an der Schule immer alle betreffen und niemand sie alleine lösen kann. So können Probleme auch den Anlass geben, Teams zu bilden und gemeinsam Veränderungen anzuregen.

Als entscheidenden Grund für eine multiprofessionelle Zusammenarbeit sieht Ines Petermann insbesondere die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler. Auf die Fragen einer heterogenen Schülerschaft können nur heterogene Teams die passende Antwort finden. Aber auch das Thema Verzahnung von Vor- und Nachmittag erfordert multiprofessionelle Teams. Daher muss das Team sehr sorgfältig ausgewählt werden, um die Verzahnung zum Laufen zu bringen.

Wege entstehen beim Gehen

In den letzten Jahren ist an Petermanns Schule die Überzeugung gewachsen, dass multiprofessionelle Teams Veränderungen tragen, Lehrkräfte unterstützen und Freiräume schaffen können. Diese Erkenntnis erwuchs aus dem Wunsch, die eigene Arbeit im Interesse der Schülerinnen und Schüler professioneller zu gestalten. Aus diesen Erfahrungen ist das Motto der Schule entstanden: Wege entstehen beim Gehen.

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