Leadership und Professionelle Lerngemeinschaften in der Praxis

16.12.2020 - Die 4. Veranstaltung der digitalen Impuls- und Austauschreihe „LeaderChips to go“ am 14.12.2020 stand ganz im Zeichen von Leadership und Professionellen Lerngemeinschaften.

©DKJS/K. Reetz

 

Trotz vieler Aufgaben aufgrund des bevorstehenden Lock-Downs, Schulschließungen und Weihnachtsferien, kamen mehr als 30 Teilnehmende im virtuellen Raum dazu ins Gespräch.

Der fachliche und praxisorientierte Impuls kam diesmal von Jörg Berger. Er ist Geschäftsleitungsmitglied des Verbandes Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH. Jörg Berger leitet seit 2008 die Schule Knonau und das Netzwerk Altersdurchmischter Schulen im Kanton Zürich. Seit 2017 arbeitet er zudem im Zentrum Management und Leadership der Pädagogischen Hochschule Zürich und verantwortet dort den Blog „Schulführung“. Bereits vor der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmenden seinen Impulsvortrag als Video anschauen. Das Video finden Sie hier.

 

Schulführung als gemeinschaftliche Aufgabe

„Die pädagogische Schulführung kann und darf heute nicht allein gedacht werden. Sie muss gemeinschaftlich erfolgen. In einer zeitgemäßen Schule, wie ich sie mir vorstelle, lernen die Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam“, sagte Jörg Berger. Nur so könne man den schulischen Anforderungen in einer sich wandelnden und immer komplexer werdenden Welt erfolgreich begegnen.

Das Umdenken geschehe aber nicht von heute auf morgen, betont Jörg Berger. Es brauche einen langen Atem und Zeit, um in die Zusammenarbeit einzusteigen und als Teams und Professionelle Lerngemeinschaften zusammenzuwachsen.

Um den Veränderungsprozess ins Rollen zu bringen, sollte der Anfang so klar und einfach wie möglich gestaltet werden, berichtet der Schulleiter aus seiner Praxis. Zum Einstieg reiche ein übersichtliches Konzept auf einem Blatt. Es müsse nicht zu Ende gedacht sein und dürfe nichts vorwegnehmen. Vielmehr „ist es gewünscht, dass sich alle aus dem Kollegium einbringen und nach ihren Möglichkeiten mitwirken können“, so Jörg Berger.

 

Gemeinsames Verständnis

Als Grundlage müsse ein gemeinsames Verständnis von Schule entwickelt werden. Für Jörg Berger sind dafür Werte wie Vertrauen und Offenheit die wichtigsten Voraussetzungen. „Es muss erlaubt sein, Konflikte, Stress und Unbehagen zu benennen. “ Aber auch die Bereitschaft, selbst zu lernen, sei wichtig. Gute gelebte Beispiele können hier viel bewirken. Jörg Berger bringt es mit folgenden Satz auf den Punkt: „Wie du geführt wirst, so führst du auch weiter.“

Dabei sollte das zentrale Ziel sein, die Zufriedenheit sowohl bei den Lehrkräften als auch bei den Schülerinnen und Schülern zu steigern und die Qualität der Lernprozesse zu verbessern.

Jörg Berger ging in der Diskussionsrunde auch auf die Rolle der Schulaufsicht ein. Aus seiner Sicht sollte sie Schulleitungen Mut machen zur Gestaltung und Möglichkeiten zur pädagogischen Schulführung aufzeigen.

Die Impulse von Jörg Berger wurden in dieser Grafik zusammengefasst.

 

©DKJS/K. Reetz

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