Innovativer Unterricht aus Schülersicht

24.10.2018 - Am 18. Oktober fand in Wolmirstedt ein Pädagogik-Pitch statt: Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Visionen von modernem Unterricht.

© DKJS / Senem Kaya

Eine Schule ohne Papier, Faust im Legoformat oder animierte Welterbestätten. 50 Schülerinnen und Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt präsentierten am 18. Oktober beim Pädagogik-Pitch an der Gutenberg-Schule in Wolmirstedt ihre Ideen. Sie hatten sich Gedanken darüber gemacht, wie Lernen in der Schule innovativ gestaltet werden kann. Die drei besten Ideen wurden mit einem Preisgeld ausgezeichnet.

In ihren Vorschlägen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel mit folgenden Fragen: Wie schafft es Schule, junge Menschen mit (Eigen-)Verantwortung, Gestaltungskompetenz und Handlungsmut auszustatten? Wie kann Schule zu einem Raum werden, in dem Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Talente und Fähigkeiten entdecken können?

Die Visionen der Schülerinnen und Schüler

Den ersten Preis erhielt das Team „CultCloud“ der Landesschule Pforta aus Naumburg: Lena, Lucas und Sarah visualisieren und animieren Bauwerke mit einer freien Software – bevorzugt Welterbestätten wie den Naumburger Dom. Zurzeit sind sie auf der Suche nach internationalen Partnerschulen, um das Projekt gemeinsam weiterzuentwickeln.

Der zweite und dritte Platz gingen an das „Team Francke“ aus Magdeburg und die Schülerinnen und Schüler von „Tomorrow School“ aus Halle. „Team Francke“ verfolgt die Idee, klassische Werke in innovativen Formaten aufzuarbeiten. Wie wär‘s beispielsweise mit Goethes Faust als Lego-Stop-Motion-Film? Oder Woyzeck als Comic?

Die jungen Leute von „Tomorrow School“ hingegen beschrieben in ihrem Vortrag ihr Wunschbild einer papierlosen Schule. Warum Bäume fällen und Müll produzieren, wenn es auch anders geht?

Eine große Geste

Und dann sorgten die Erstplatzierten von der Landesschule Pforta noch mal für eine Überraschung: Sie reichten ihren Gewinnscheck an das Team „Pflanzen & PC gegen kleines Auweh“ weiter. Für die Schülerinnen und Schüler der Landesschule Pforta sind digital-vernetzte Lernsettings schon Bestandteil des Unterrichts. Auch „Cult Cloud“ ist keine Vision mehr – sondern Wirklichkeit.

Lena, Lucas und Sarah wollten deshalb auch anderen Schülerinnen und Schüler ermöglichen, ihr Vorhaben weiterzuentwickeln.  Das Team „Pflanzen & PC gegen kleines Auweh“ arbeitet nämlich an einer Datenbank für Pflanzen als Heilmittel, die über QR-Codes abgerufen werden kann.

Auch die Vorträge der anderen Teams zeichneten sich durch einfallsreiche Ideen und gut durchdachte Präsentationen aus. Die Schülerinnen und Schüler stellten sich souverän den Fragen des Publikums. Bewertet wurden die Präsentationen nach verschiedenen Kriterien. So spielten neben der Umsetzbarkeit auch die Phantasie und Alltagstauglichkeit eine Rolle.

Rollentausch

„Die Schülerinnen und Schüler haben den Pitch als ‚ihre‘ Veranstaltung wahrgenommen und entsprechend beim Vortrag, beim Nachfragen und bei Gesprächen am Rande agiert,“ zeigte sich Dr. Sören Messerschmidt vom Landesschulamt Sachsen-Anhalt beeindruckt. Er berät Schulen zum Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien aus pädagogischer Perspektive und ist Mitglied im Fachnetzwerk digital-vernetztes Lernen.

Der Pädagogik-Pitch wurde organisiert vom Fachnetzwerk „Rahmenbedingungen für individuelles, digital-vernetztes Lernen gemeinsam entwickeln“, das im Rahmen von LiGa Sachsen-Anhalt entstanden ist, und dem Schulleitungsverband des Landes Sachsen-Anhalt.

Geplant ist eine Fortführungsreihe des Veranstaltungsformats, bei der das Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“ weiterhin unterstützen wird.

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