Hospitation in der Hauptstadt

14.03.2018 - Die Arbeitsgruppe zum selbstorganisierten Lernen des Goethe-Gymnasiums Bensheim war zu einem Hospitationsbesuch in Berlin.

© DKJS

Beim Ganztagsschulkongress 2017 nahm das Käthe-Kollwitz-Gymnasium aus Berlin am Gallery-Walk teil und stellte sein Rhythmisierungskonzept vor. Dabei ging es darum, eine zusätzliche Zeitleiste für das individualisierte Lernen zu gewinnen. Sofort war dem anwesenden Schulleitungsteam des hessischen Goethe-Gymnasiums klar: Das wollen wir uns genau anschauen.

Am 6. März 2018 war es soweit. Die Arbeitsgruppe zum selbstorganisierten Lernen des Bensheimer Gymnasiums reiste für eine eineinhalbtägige Hospitation am Käthe-Kollwitz-Gymnasium nach Berlin. Teilnehmende waren Schulleiter Klaus Holl, Ganztagskoordinatorin und Schulleitungsmitglied Nicole Gauthier sowie vier weiteren Kolleginnen und Kollegen. Vorab hatten sich die beiden LiGa-Schulen durch einen Hospitationsfragebogen auf die gewünschten Schwerpunkte und Bedürfnisse verständigt.

Begrüßung und Einführung

Nach einer herzlichen Begrüßung erläuterte Schulleiterin Simone Ley ihren hessischen Gästen die bisherigen Umsetzungsprozesse des offenen Ganztags an ihrer Schule. Besonderer Fokus lag auf der Darstellung des Implementierungsprozesses der 80/10-Zeitstruktur, durch die Unterrichtszeit für individuelle Lernprozesse in Form von sogenannten LernZeiten und LernRäumen geschaffen werden konnten.

LernZeiten und LernRäume

Die fachbezogenen LernZeiten umfassen einen Block von 80 Minuten pro Woche und erstrecken sich über fünf bis zehn Wochen. In dieser Zeit entwickeln die Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen ihre Kompetenzen in selbstständiger fachlicher Arbeit und werden dabei von ihrem jeweiligen Klassenlehrer oder ihrer Klassenlehrerin begleitet.

Im Unterschied zum Fachbezug der LernZeiten können die Schülerinnen und Schüler, die an einem gesonderten Tag stattfindenden LernRäume nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten. Das kann das Erledigen von Hausaufgaben, die Vorbereitung für Wettbewerbe oder der Besuch von Förderangeboten sein.

So werden selbstständige Arbeitsweisen gefördert und in den regulären Stundenplan eingebunden.

Blick in die Praxis

Im Anschluss an die theoretische Einführung hatte das Team des Goethe-Gymnasiums Gelegenheit, sowohl in der LernZeit als auch im LernRaum der fünften bis neunten Klassen zu hospitieren und mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften ins Gespräch zu kommen. Anschließend wurde über die Eindrücke diskutiert und die beiden Schulen tauschten ihre Erfahrungen im Hinblick auf Gelingensbedingungen und Stolpersteine bei der Verknüpfung von Lernzeiten mit dem Fachunterricht aus.

Was nehmen die Schulen mit?

Indem sich die beiden Schulen ihr jeweiliges Konzept zum selbstorganisierten Lernen vorstellten, wurden die unterschiedlichen Herangehensweisen deutlich und haben zu einem konstruktiven Austausch und gegenseitiger Beratung geführt.

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