Für drei Tage trafen sich 130 Teilnehmende aus Schulleitung und Schulaufsicht in Halberstadt, um sich mit Steuerungsfragen rund um digital-vernetztes Lernen zu beschäftigen. Marco Tullner, der Minister für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmenden persönlich zu begrüßen. Anschließend startete das Programm mit zahlreichen Vorträgen, Workshops, Arbeits- und Diskussionsgruppen und vielem mehr. Neben den typischen Erfahrungen und Ergebnissen einer solchen Veranstaltung wie Wissenserwerb, Austausch und Vernetzung gab es bei dieser Führungskräfteakademie auch ein Überraschungsprodukt: die sogenannte Einladung zum Dialog.
Einladung zum Dialog
Die Schulleiterinnen und Schulleiter verfassten spontan eine Einladung zum Dialog. In ihrer Einladung begründeten sie den Bedarf nach einem kontinuierlichen, lösungsorientierten Austausch mit Land und Schulträgern mit den aktuellen Herausforderungen des digital-vernetzten Lernens, dessen Implementierung und Weiterentwicklung. Gleichzeitig fordern sie eine größere Entscheidungsfreiheit in der Unterrichtskonzeption für jede einzelne Schule. Jede Schule müsse selbst entscheiden können, welche digitalen Mittel sie verwendet und zulässt. Keinem sei geholfen, wenn der Schulträger grundsätzliche Regelungen aufstellen würde wie beispielsweise Bring-Your-Own-Device generell zu untersagen.
Forderung nach kontinuierlichem Dialog zwischen Schule und Schulträger
Ein kontinuierlicher Dialog zwischen Schule und Schulträger sei extrem wichtig fordern die Pädagoginnen und Pädagogen. Der dürfe allerdings nicht von den Fragen des technisch Möglichen determiniert sein, sondern muss sich ganz klar an pädagogischen Fragen ausrichten. Unabdingbar ist hier jedoch, dass alle Ressorts (Amtsleitung, IT, sächliche Ausstattung) verständigungsorientiert und kontinuierlich mit der Schulleitung zusammenarbeiten. Es gelte eine Ausstattungskonzeption zu planen, die flexibel genug ist, um eine agile Schulentwicklung zu ermöglichen und vor allem die Umsetzung pädagogischer Erprobungssettings (z. B. BYOD, informatische Grundbildung u.a. mit dem Raspberry Pi und Calliope, Nutzung der Lernplattform Moodle) zeitnah zuzulassen.
Eine weitere Ausgangsposition der Einladung zum Dialog durch die Schulleitungen war: eine verbindliche Unterstützung durch das Land. Die Schulleiterinnen und Schulleiter möchten gern gemeinsam über folgende Punkte sprechen:
- eine entbürokratisierte IT-Förderung
- ggf. Mindeststandards zur Ausstattung (z.B. breitbandiges W-Lan für Fremdgeräte und Support)
- die Umstellung von Prüfungen für digital-vernetztes Lernen
- Nutzung der Plattform Moodle sollte landesweit möglich sein
Hier können Sie die Einladung zum Dialog einsehen.