Forschungsprojekt „BeSa“

14.10.2022 - Im Rahmen des LiGa-Expert:innenrats wurde das Forschungsprojekt „BeSa – Beratende Schulaufsicht“ initiiert, um Beratungsverständnisse in der Schulbehörde sowie den möglichen Qualifizierungsbedarf im Kontext von ganztägiger Bildung zu untersuchen.

© DKJS/ Joerg Farys

Im Expert:innenrat im Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“ diskutieren Vertreter:innen aus Schulleitung, Schulaufsicht, Bildungsministerien und Wissenschaft, wie die Zusammenarbeit von Schulaufsicht und Schulleitung gefördert werden kann. Bis Ende 2021 stand thematisch die „Beratende Schulaufsicht“ im Fokus. Das gab den Anstoß für das Forschungsprojekt „BeSa – Beratende Schulaufsicht“ an dem Prof. Dr. Raphaela Porsch und Dr. Nicole Zaruba von der Universität Magdeburg, Prof. Dr. Falk Radisch und Dr. Larissa Habeck von der Universität Rostock sowie Dr. Alexander Wedel von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DJKS) beteiligt sind.

In der sich wandelnden Rolle der Schulaufsicht kommt Beratung als Handlungsfeld eine wachsende Bedeutung zu. Ergänzend zu den klassischen Aufgaben wie Kontrolle, Weisung und Intervention, soll die Schulaufsicht Schulen auch bei der kontinuierlichen Schul- und Unterrichtsentwicklung beraten und unterstützen.

Was bislang fehlt, ist eine eingehende Analyse des Handlungsfeldes: inwieweit Beratung gesetzlich festgeschrieben ist, welche Beratungsverständnisse es gibt, wie Beratung in der Praxis aussieht und welche Rolle der Ganztag dabei spielt.

„Wir möchten mit der BeSa-Studie einen systematischen Überblick über das Handlungsfeld Beratung bieten, auf dessen Basis Handlungsempfehlungen und Qualitätsstandards für eine beratende Schulaufsicht erarbeitet werden können.“

Dr. Alexander Wedel, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS)

 

Projektphasen

Das Projekt, das von März 2022 bis Dezember 2022 durchgeführt wird, umfasst 3 Projektphasen.

1. Phase: Es erfolgt eine systematische Recherche und Übersicht, inwieweit das Handlungsfeld „Beratung“ rechtlich bzw. normativ für die Schulaufsicht in den vier Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, die im Programm LiGa teilnehmen, verankert ist.

2. Phase: Führungskräfte von Schulaufsicht (1-2 pro Bundesland bzw. untere/obere Schulaufsicht) werden in qualitativen Einzelinterviews befragt. Ziel ist es, ihre Sicht zum Beratungsverständnis und den Anforderungen an das Handlungsfeld Beratung unter besonderer Berücksichtigung von ganztägiger Bildung zu erfassen.

3. Phase: Mit Mitarbeiter:innen der Schulaufsicht werden Einzelinterviews zum Handlungsfeld Beratung durchgeführt (3-4 pro Bundesland). Im Besonderen interessieren neben der Rolle des Ganztags im Arbeitsalltag das Beratungsverständnis sowie der mögliche Qualifizierungsbedarf, der sich durch das Handlungsfeld ergibt.

Ziel des Projektes

Ergebnisse des Projektes werden voraussichtlich gegen Ende 2022 vorliegen. Dann ist geplant, Empfehlungen zur Beratungspraxis, zum Beratungsselbstverständnis und zu den Professionalisierungsbedarfen von Schulaufsichten unter besonderer Berücksichtigung von Ganztag durch den Expert:innenrat zu formulieren.

Eine ausführliche Projektbeschreibung ist hier einzusehen: Wedel, A., Porsch, R. & Radisch, F. (2022): Das ProjektBeSa -Beratende Schulaufsicht. S.1-4. DOI