Deutscher Schulpreis: LiGa-Schulen unter den TOP 20

25.03.2020 - Drei Schulen, die am Programm „LiGa–Lernen im Ganztag" teilgenommen haben, sind in diesem Jahr für den Deutschen Schulpreis nominiert. Wir stellen Ihnen eine vor.

© Sandra Bach, Raum für Gestaltung

Die Jury für den Deutschen Schulpreis hat ihre TOP-20-Liste veröffentlicht. Die Bewerberschulen aus neun Bundesländern werden jetzt in die nächste Wettbewerbsrunde geschickt. Auch drei Schulen, die am Programm „LiGa–Lernen im Ganztag“ teilgenommen haben, sind unter den Nominierten: die Friedensburg-Oberschule (Integrierte Sekundarschule) aus Berlin, die Marie-Kahle-Gesamtschule aus Bonn und die Gesamtschule Gescher, beide aus Nordrhein-Westfalen.

Im Folgenden finden Sie einen Bericht über das Entwicklungsvorhaben der Gesamtschule Gescher, das die Schule im Rahmen von „Leben und Lernen im Ganztag“ (LiGa NRW) umgesetzt hat.

Selbstgesteuertes Lernen an der Gesamtschule Gescher

Mit einer Evaluation will die Gesamtschule in Gescher ihr Selbstgesteuertes Lernen (SegeL-)Konzept weiterentwickeln.

Das Entwicklungsvorhaben

Selbstgesteuertes Lernen (SegeL) in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch ist bereits seit der Gründung im Schuljahr 2013/14 Teil des Schulkonzepts der Gesamtschule Gescher. Doch zu Beginn waren Kollegium, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler skeptisch: Ist die Lernform wirklich schon für die Unterstufe geeignet? Die Schule reagierte mit großer Offenheit auf die Zweifel und beschloss ein umfassendes Evaluationsvorhaben. „Wir haben von Anfang an versprochen: Wir schauen nach drei Jahren, wo wir stehen. Und wir sind auch bereit, Dinge zu revidieren“, sagt Schulleiter Bernhard Manemann-Kallabis. Mit der Evaluation will die Schule feststellen: Wie gut funktioniert das SegeL-Konzept bisher und wo sollten wir nachsteuern? Wie zufrieden sind Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern? Und welche Anpassungen sind für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 notwendig?

So ist die Schule vorgegangen

Umgesetzt wird das Vorhaben von der Steuergruppe der Schule, deren Arbeitsschwerpunkt auf selbstgesteuertem Lernen liegt. Sie entwickelte eine Online-Umfrage, in der Mitte 2016 alle Zielgruppen befragt wurden. Auf einer schulinternen Fortbildung im Februar 2017 diskutierten das Kollegium sowie Mit-glieder der Eltern- und Schülervertretung die Evaluationsergebnisse (Befragung und Evaluationsbericht siehe Online-Material). In Kleingruppen leiteten sie Arbeitsaufträge für Schulleitung, Jahrgangsteams und Fachschaften ab. Nach deren Verabschiedung durch die zentralen Gremien Elternpflegschaft, Schülervertretung, Lehrerkonferenz und Schulkonferenz begann die Umsetzung. Als erste Nachsteuerungen aus den Evaluationsergebnissen hat die Schule die SegeL-Abläufe verfeinert und vereinheitlicht sowie ein neues Tischgruppenkonzept entwickelt. Zudem wurde das Logbuch für die Jahrgänge 5 bis 7 überarbeitet. Es ist nun stärker in die Lernberatung eingebunden und gibt Eltern mehr Transparenz über die Lernfortschritte ihrer Kinder. Gleichzeitig entstanden neue Entwicklungsvorhaben: Die Steuergruppe hat Lernbüros für die Jahrgänge 8 bis 10 entwickelt und ebenfalls mit einer Evaluation begleitet; das nächste Ziel ist die Konzeption offener Unterrichtsformate für die Oberstufe.

Der Artikel erschien in der Broschüre Individualisiertes Lernen im Ganztag“.

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