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Stemweder-Berg-Schule für Medienkonzept ausgezeichnet
12.06.2020 - Die Dieter Schwarz Stiftung hat die Stemweder-Berg-Schule mit dem Schulpreis 2020 ausgezeichnet. Die Schule, die auch am Landesprojekt "LiGa NRW" teilnimmt, erhielt den Preis für das beste Medienkonzept.
Die Schule konnte die Jury mit ihrem besonders durchdachten und konsistenten Schul- und Unterrichtskonzept überzeugen, das sich 1:1 im Medienkonzept widerspiegelt. Grundlage hierfür war die Umsetzung eines von den Lehrkräften erarbeiteten pädagogisch-didaktisches Konzepts. Dies wurde parallel von kurzen Fortbildungsveranstaltungen begleitet, die vor allem auf Anfrage der Lehrkräfte und zu jeweils aktuellen Themen angeboten werden. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen vor allem die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Ab der 7. Klassenstufe erhält jeder Jugendliche ein iPad, das er bis zum Ende der Schulzeit nutzen kann. Dabei geht es um Selbständigkeit, Kollaboration und Kreativität beim Lernen. Im Urteil der Stiftung heißt es: „Das Besondere an dieser Schule ist aber, dass die pädagogischen Unterrichtskonzepte nicht nur das Medienkonzept beeinflusst, sondern dass die Erfahrungen bei der Umsetzung des Medienkonzepts wiederum positive Auswirkungen auf die Schul- und Unterrichtskonzepte haben.“ Durch die Digitalisierung hat die Schule neue Ideen bekommen, wie guter Unterricht aussehen kann.
Der mit 30.000 Euro dotierte Preis soll dazu verwendet werden, einen Makerspace an der Schule einzurichten.
Im Folgenden finden Sie einen Bericht über das Entwicklungsvorhaben der Sekundarschule Stemweder-Berg, das die Schule im Rahmen von „Leben und Lernen im Ganztag“ (LiGa NRW) umgesetzt hat. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Schule noch im Aufbau.
Digitalisierte Lernzeiten als Ausgangspunkt für die weitere Unterrichtsentwicklung nutzen
Das Entwicklungsvorhaben
Die im Aufbau befindliche Sekundarschule Stemweder Berg hat sich in der Projektlaufzeit von LiGa NRW das Ziel gesetzt, pilotierend in Klasse 7 die Lernzeiten mit Unterstützung digitaler Medien zu individualisieren. Die Überlegungen zur Weiterentwicklung der Lernzeiten kamen mit dem Start des Projekts. Die zusätzliche Unterstützung durch die Projektstrukturen in Form von Netzwerktreffen, Austauschforen und Hospitationsmöglichkeiten führten zu einem „Innovationsschub“ in vielen Bereichen der Schule, bestätigt Abteilungsleiter Michael Niehaus.
So ist die Schule vorgegangen
Die schulische Projektgruppe, der von Anfang an die Schulleiterin Heike Hachmann angehörte, hat eine langfristige Projektplanung vorgenommen und Maßnahmen immer wieder auf die aktuelle Situation zugeschnitten. Neben den vielfältigen Bemühungen, das Kollegium regelmäßig fortzubilden und mitzunehmen, ist auch das Einbeziehen der Schülerinnen und Schüler und deren Eltern durch Befragungen und gemeinsame Infoveranstaltungen ein wichtiger Bestandteil. Die digital-affine Haltung des Schulträgers und des gesamten Kollegiums führte letztlich auch zu der Entscheidung, auf die digital unterstützte Unterrichtsentwicklung zu setzen. Große Unterstützung fand die Schule durch die technische Ausstattung und Bereitstellung digitaler Endgeräte seitens des Schulträgers. Die schulischen Aktivitäten werden durch die Schülerzeitung – erstellt in den Lernzeiten – online veröffentlicht. Die Schülerinnen und Schüler planen selbstorganisiert und ihren Lernvoraussetzungen angepasst Beiträge und führen z. B. Interviews mit externen Partnern, dem Bürgermeister oder auch mit Ministerin Yvonne Gebauer bei ihrem Schulbesuch 2017. Dies unterstützt zudem die Gewinnung von Sponsoren und Fördermitteln, um die laufenden Kosten einer „digitalisierten“ Schule tragen zu können.
Fachliche Maßnahmen
- In den Klassen 5 und 6 finden intensive Vorarbeiten u. a. zum selbstorganisierten Lernen mit individualisierten Lernmaterialen statt.
- Ab Klasse 7 gibt es eine 1:1-Ausstattung mit Tablets (Schuleigentum): Lernzeiten werden mit digitalen Angeboten wie Geogebra, iMovie, YouTube, Wörterbüchern, Lexika usw. durchgeführt. Das individualisierte Material wird selbstorganisiert mit digitalen Anwendungen bearbeitet. Es entstehen multimediale Produkte, wie zum Beispiel die vorbereitende Präsentation über London für die anstehende Klassenfahrt.
- Die Lehrkraft nutzt während der Lernzeit die Webanwendung Classroomscreen (Arbeitszeit, Lärm-ampel, ergänzende Materialien, Umfragen u. a.).
- Die Administration wird vor Ort von einigen Lehrkräften geleistet.
- Eine schulweite Lern- und Kommunikationsplattform für Kollegium, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern wurde parallel aufgebaut.
Das war hilfreich
Das Kollegium auf die Herausforderungen vorbereiten: Von Anfang an war es der Schule wichtig, alle Kolleginnen und Kollegen einzubinden, im Besonderen die weniger medienaffinen Personen. Ein wichtiger Faktor beim Abbau von Zweifeln und Ängsten war die Erkenntnis des Kollegiums, wie wichtig digitale Kompetenzen für die Schülerinnen und Schüler sind – besonders mit Blick auf ihre berufliche Zukunft. Hauptauftrag der Schulen ist es, die Schülerinnen und Schüler fit für das Leben zu machen, daher hat das Kollegium der Sekundarschule dieses Entwicklungsvorhaben nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Die Schulleitung sowie Expertinnen und Experten im Kollegium wie Medienkoordinator Karsten Knigge und Abteilungsleiter Michael Niehaus unterstützen weniger erfahrene Kolleginnen und Kollegen durch verschiedene Angebote. Hierzu zählen Tandemarbeit, regelmäßige Mikrofortbildungen, Hospitationen sowie pädagogische Tage zum Themenfeld. Wesentlich dabei ist, selbst positive Erfahrungen mit digitalen Medien und Anwendungen zu machen. Letztlich bedeuten digitalisierte Lernzeiten vor allem die Verknüpfung von herkömmlichen, fachbezogenen Inhalten mit aktuellen und zukunftsorientierten Bearbeitungsmöglichkeiten. Diese Erdung auf die wesentlichen Aspekte des Lernens und Lehrens im digitalen Wandel nimmt Druck und fördert die Motivation, neue Wege bei Bedarf eben in kleinen Schritten zu gehen. So war der Beschluss der Lehrer und Schulkonferenz, dieses Entwicklungsvorhaben zu starten, einstimmig.
Der Artikel erschien in der Broschüre „Individualisiertes Lernen im Ganztag“.
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