2017 wurde die Wolmirstedter LiGa-Schule „Johannes Gutenberg“ im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Starke Schule“ von Frank-Walter Steinmeier in Berlin als stärkste Schule Deutschlands ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung hatte der frisch gewählte Bundespräsident bereits angekündigt, die Schule bei seinem Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt zu besuchen. Er hat Wort gehalten, am 14. Februar war es so weit. Wie der Besuch ablief und was an seiner Schule so besonders ist, berichtet Schulleiter Helmut Thiel im Interview.
Wie lief der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ab? Hat er den Schulalltag richtig begleitet?
Eigentlich wollten wir dem Bundespräsidenten richtig tolle regionale Spezialitäten servieren. Aber dann hat uns das Bundespräsidialamt mitgeteilt, dass Herr Steinmeier an der Schulspeisung teilnehmen möchte. Er hat also ganz lebensnah gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern, Elternvertretern und Lehrkräften in der Mensa gegessen und sich sogar sein Essen selbst geholt. Das war natürlich toll und man ist sehr gut miteinander ins Gespräch gekommen.
Warum wurde Ihre Schule als „stärkste Schule Deutschlands“ ausgezeichnet?
Wir haben an unserer Schule ein pädagogisches Konzept, das Schülerinnen und Schüler stärkt und ihre positiven Seiten betont. Neben dem klassischen Frontalunterricht setzen wir stark auf selbstorganisiertes Lernen. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig an vorgegebenen Schwerpunkten. Die Schwerpunkte bilden dabei nur den Rahmen. Wie sie das Thema umsetzen wollen, überlegen sich die Kinder und Jugendlichen selbst, natürlich begleitet von den Lehrkräften. Daraus entsteht Motivation. Darüber hinaus besteht große Transparenz, was das Konzept angeht. Jeder Schüler und jede Schülerin an unserer Schule ist in der Lage, das Lernkonzept zu erläutern und umzusetzen. Davon konnte sich auch Herr Steinmeier überzeugen.
Welchen Beitrag leistet das Programm LiGa für die Weiterentwicklung Ihrer Schule?
LiGa leistet einen enormen Beitrag. Die Netzwerkarbeit und der Austausch mit anderen Schulen sehe ich als Grundlage der Schulentwicklung und als große Unterstützung. Zudem erfahren wir durch die Programmteilnahme, wie man Probleme angeht und wie man sie lösen kann. Im Rahmen von LiGa haben wir bei uns im Bördekreis zum Beispiel eine Schulleitungsinitiative gegründet, die sich mit der Digitalisierung und dem notwendigen Dialog der verschiedenen an Schule beteiligten Professionen beschäftigt. Bei jedem Treffen kommen weitere interessierte Kolleginnen und Kollegen hinzu. So können Fehlentwicklungen, die sich beim Thema Schule und Digitalisierung abzeichnen, verhindert werden und es entsteht eine positive Bewegung.