Über „LiGa – Lernen im Ganztag“ in Hessen
Die folgende Darstellung bezieht sich auf die erste Programmphase, die Ende 2019 abgeschlossen wurde. In Kürze finden Sie hier aktualisierte Informationen.
Das Ziel von „LiGa – Lernen im Ganztag“ Hessen
Ziel des Programms ist es, die Qualität an Ganztagsschulen in Hessen weiterzuentwickeln. In Zusammenarbeit mit schulfachlichen Dezernentinnen und Dezernenten aus Staatlichen Schulämtern schaffen die ganztägig arbeitenden Schulen verbesserte Strukturen und Angebote für individualisiertes Lernen. Vor allem benachteiligte Kinder und Jugendliche sollen davon profitieren. Dabei geht es nicht nur um eine veränderte Unterrichtskultur und die Gestaltung von Lernzeiten. „LiGa Hessen“ nimmt auch die Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung und der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den Blick. Lehr- und Lernprozesse sollen im Sinne einer ganzheitlichen Bildung weiterentwickelt werden.
Weitere Informationen zu den Zielen von „LiGa – Lernen im Ganztag“ finden Sie hier.
Die Zielgruppe des Programms
Insgesamt sind in Hessen 29 ganztägig arbeitende Schulen mit Sekundarstufe I beteiligt. Dazu zählen sowohl Kooperative als auch Integrierte Gesamtschulen sowie Gymnasien, Haupt- und Realschulen. Sie kommen aus sechs Schulamtsbezirken:
- Landkreis Kassel und Stadt Kassel
- Landkreis Marburg-Biedenkopf
- Landkreis Gießen und Vogelsbergkreis
- Landkreis Groß-Gerau und Main-Taunuskreis
- Landkreis Darmstadt-Dieburg und Stadt Darmstadt
- Landkreis Bergstraße und Odenwaldkreis
Aus den Schulamtsbezirken nehmen insgesamt acht Dezernentinnen und Dezernenten an dem Programm teil.
Angebote von „LiGa – Lernen im Ganztag“
1. Schulische Entwicklungsnetzwerke
Die 29 Schulen verteilen sich auf drei regionale schulische Entwicklungsnetzwerke, in denen sie an ihren eigenen Entwicklungsvorhaben arbeiten. Im Rahmen eines strukturierten Austauschs erhalten sie Feedback zu ihren Projekten, nach Bedarf fachliche Inputs sowie Beratung in Schulentwicklungsfragen und die Möglichkeit, neue Handlungsmuster auszuprobieren.
Beim halbjährlich stattfindenden regionalen Netzwerktreffen werden sie dabei unterstützt,
- den Ist-Stand zu analysieren,
- ihre Projektziele klar zu formulieren,
- Lösungsvarianten zu erarbeiten,
- die Umsetzung schrittweise zu planen,
- den Prozess und das Erreichte auszuwerten,
- die Verstetigung ihrer Neuerungen zu sichern.
Neben den Treffen im eigenen Netzwerk finden jährliche Gesamttreffen aller Schulen der drei Netzwerke statt.
Als weiteres Qualifizierungsangebot werden Hospitationen umgesetzt zu Schulen mit guter Praxis im Bereich des Individualisierten Lernens.
2. Qualifizierung und Austausch für Schulleitung und Schulaufsicht
Mit den „Qualifizierungs- und Austauschtreffen“ erhalten die beteiligten Schulleitungen und Schulaufsichten Unterstützung bei der gemeinsamen Qualitätsentwicklung und Steuerung von Ganztagsschule. Im Fokus des Formats stehen der fachliche Austausch und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Steuerungsfragen rund um die Implementierung von Projekten zum individualisierten Lernen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit von Schulleitungen und Schulaufsicht bei der Qualitätsentwicklung von Ganztagsschulen zu stärken.
Schulleitungen erhalten Unterstützung, um ihre Leitungs- und Steuerungsaufgaben, insbesondere im Bereich der Unterrichtsentwicklung, auszubauen. Initiieren, Inspirieren, Koordinieren, Beraten und Begleiten – diese Fähigkeiten sind für den Prozess notwendig und werden in den Formaten geschult. So können sie gemeinsam mit den Lehrkräften und dem weiteren pädagogischen Personal kompetenzorientierte und individualisierende Lernsettings in Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten für die gesamte Schule gestalten.
Schulfachliche Dezernentinnen und Dezernenten erhalten Angebote zur Qualifizierung im Bereich Beratung, Personal- und Teamführung sowie Gesprächsführung. Außerdem bekommen sie fachliche Inputs zu Methoden, Instrumenten und Indikatoren für individualisiertes Lernen. So kann schulübergreifend ein komplexes Bild entwickelt werden, wie man individualisiertes Lernen zielgerichtet gestalten und unterstützen kann – insbesondere durch die Verbindung von Unterricht und Angeboten im Rahmen schuleigener Ganztagskonzepte.
Auf dem ersten Qualifizierungs- und Austauschtreffen im Februar 2018 identifizierten die Teilnehmenden inhaltliche Schwerpunkte und gemeinsame Qualifizierungsthemen. Auf dieser Grundlage werden für 2018 weitere passgenaue Angebote geplant und durchgeführt.
Die Handlungsfelder des Programms
Ausgehend von ihren konkreten Herausforderungen und Interessen entwickeln die teilnehmenden Schulen in Netzwerken eigene Projektideen, die sie selbstbestimmt planen und umsetzen. Die Projekte zielen darauf ab, das individualisierte Lernen zu unterstützen und den Ganztag kompetenzorientiert und persönlichkeitsstärkend zu gestalten.
Für die Schul- und Unterrichtsentwicklung ergeben sich im Rahmen von „LiGa Hessen“ drei Handlungsfelder:
- Entwicklung der Selbstlernkompetenz: „Lernen lernen“, selbstorganisiertes Lernen
- Umgang mit Diversität: zielgruppen-/anforderungsspezifische Förderung, Binnendifferenzierung im Unterricht
- Rhythmisierung als Fördermaßnahme: Vernetzung von Vor- und Nachmittag bzw. Unterricht und Angeboten; freie und /oder festverplante Lernzeiten/Lerngelegenheiten
Auf der Basis von Projektvorschlägen einzelner Schulen ist ein Modell entstanden, das die möglichen Handlungsfelder und Themen veranschaulicht. Jede Schule wählt eines oder mehrere dieser Themen aus, zu denen sie ein schulisches Entwicklungsprojekt durchführt: