Vernetzen und verzahnen

20.09.2018 - Wie gelingt die Verzahnung von Inhalten, Strukturen und Personal im Ganztag? Um diese Frage drehte sich das zweite Gesamtnetzwerktreffen von LiGa Schleswig-Holstein.

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Wie gelingt die Verzahnung von Inhalten, Strukturen und Personal im Ganztag? Um diese Frage drehte sich das zweite Gesamtnetzwerktreffen von LiGa Schleswig-Holstein. Rund 60 Teilnehmende aus den drei Schulnetzwerken kamen am 3. September 2018 in der ACO ACADEMY in Büdelsdorf/Rendsburg nahe Kiel zusammen.

Keynote: Verzahnung als Qualitätsmerkmal von Ganztagsschulen

Dr. Ilse Kamski vom Institut für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund ist Expertin für innerschulische Kooperation. In ihrer Keynote zum Thema „Verzahnung in der Ganztagsschule – über Inhalte, Akteure und Strukturen“ machte sie deutlich, dass Verzahnung ein zentrales Qualitätsmerkmal von Ganztagsschulen ist. Sie beschreibt Verzahnung als „Lust und Last, Herausforderung und Bereicherung“. Als entscheidende Bedingung für eine gute Ganztagsschule sieht sie die Kooperation zwischen Lehrkräften und dem weiteren pädagogischen Personal. Sie betonte, dass sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag stets beide vertreten sein sollten. Dafür braucht es aus ihrer Sicht vor allem die Bereitschaft dazu sowie Aufklärungsarbeit.

Workshops: Verzahnung in der Praxis

Anschließend konnten sich die Teilnehmenden in vier Workshops vertieft und praxisorientiert mit einzelnen Aspekten der Verzahnung auseinandersetzen. In Workshop 1 ging es um die Verzahnung auf Leitungsebene: Wie können die verschiedenen Berufsgruppen ein gemeinsames Verständnis ihres Arbeits- und Leitungsauftrags entwickeln? Die Kooperation von multiprofessionellen Fachkräften in der Ganztagsschule war Thema eines weiteren Workshops: Hier nahmen die Teilnehmenden einen Perspektivwechsel vor und versetzten sich in die Rolle der Lehrkräfte bzw. der pädagogischen Mitarbeitenden. Lehrkräfte sorgten sich beispielsweise darum, ob sie ihre Kinder von der Kita abzuholen können, wenn sie nachmittags im Ganztag arbeiten. Den pädagogischen Mitarbeitenden war unklar, ob sie auch das „Lehrerzimmer“ mitbenutzen dürfen. Die Teilnehmenden erlebten diesen Rollenwechsel als sehr hilfreich.

Barcamp: Zeit für eigene Themen und Vernetzung

Nach dem Mittagessen hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. In einem sogenannten Barcamp brachten sie ihre eigenen Ideen und Themen ein. In sechs parallelen Sessions konnten die Themengeber genau die Anliegen besprechen, für die sie momentan Beratung benötigen. Die Themen reichten von „Wir möchten ein Lernlabor entwickeln“ bis hin zu „Wir möchten unsere Schulentwicklung auf einer Wand visualisieren“. 90 Minuten lang wurde in sechs Gruppen diskutiert und erarbeitet, wie es gehen kann.

„Wir sind überrascht und erfreut, dass das Barcamp-Format so gut angenommen wurde“, sagt Richard Nägler, Regionale Programmkoordination von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. „Damit wollten wir dem starken Wunsch der Schulen nachkommen, mehr Zeit für ihren Austausch zu haben.“

Tweedback: Quiz und Feedback mit digitalem Tool

Während der gesamten Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit dem Live-Feedbacktool „Tweedback“ zu arbeiten. Tweedback förderte die Interaktion während der Keynote, indem live Fragen gestellt und geliked oder spontane Abstimmungen gestellt werden konnten. Dem Moderationsteam war es so möglich, die offenen Themen aus dem Publikum aufzunehmen und auf organisatorische Aspekte zu verweisen.

Seitens der Teilnehmenden stieß das Tool auf große Resonanz, wie dieses Beispiel zeigt:

(Zur Vergrößerung des Bildes bitte anklicken.)

Die nächsten Treffen der drei LiGa-Schulnetzwerke finden im Oktober und November statt.

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